Streiten gehört zu einer Beziehung dazu. Das hört man häufig und deshalb ist es nicht weniger wahr. Dass beide Partner immer einer Meinung sind und sich nicht aneinander stören, mag sich vielleicht schön anhören, entspricht aber so gut wie nie der Realität. Streiten ist dennoch auch nichts Schlimmes. Ein Streit sorgt für Aussprache, führt meist wieder zur Einigkeit und hilft, die Beziehung lange aufrechtzuerhalten. Es ist aber wichtig, dass sich beide Partner an Regeln für einen konstruktiven Streit halten, damit es nicht zu emotionalen Verletzungen kommt oder der Streit ins Leere läuft.

 

Diese Fehler sollten unbedingt vermieden werden

Einen Streit zu emotionsgeladen zu beginnen, ist meist keine gute Idee. Selten hat man dann den Kopf frei, um sachliche Argumente vorzutragen und der Partner wird zudem noch überrumpelt von der plötzlichen Emotionalität. Im besten Fall wartet man also ab, bis man einen klaren Kopf hat und das Gefühl hat, der Konfrontation gewachsen zu sein.

Sich über Kleinigkeiten aufzuregen und buchstäblich aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, sorgt meist auch nur für unnötige Disharmonie. Überlege vorher also gut, ob du nicht über die Wasserspritzer in der Dusche hinwegsehen kannst, weil dein Partner gerade einfach gestresst ist oder ob du das Thema nun dringend ansprechen musst.

Wenn es dann zur Konfrontation kommt, ist es wichtig, gegenseitige Vorwürfe und finite Aussagen zu vermeiden. Wörter wie immer, ständig und nie bringen das Gegenüber lediglich in eine Abwehrhaltung und führen dazu, dass dieses sich angegriffen fühlt. Besser ist es, konkrete Beispiele aufzuführen. Formulierungen wie “Mir ist aufgefallen, dass du die letzten drei Tage vergessen hast, die Dusche zu reinigen” entsprechen der Wahrheit und geben dem Partner die Möglichkeit, sich zu erklären.

Wenn euch eine Aussprache wirklich am Herzen liegt, solltet ihr auch sogenannte “Totschlagphrasen” vermeiden. Das sind Aussagen, die den Streit sofort beenden, weil darauf keine Antwort mehr möglich ist. Ein Beispiel wäre “Du hast Recht und ich habe meine Ruhe”.

 

So funktioniert ein konstruktives Streitgespräch

Ein konstruktives Gespräch beginnt in einer möglichst entspannten Atmosphäre. Dabei sollten die eigenen Bedürfnisse und Gefühle klar kommuniziert und Anschuldigungen vermieden werden. Betone zudem, dass dir eine Aussprache am Herzen liegt. Auf keinen Fall sollten Beleidigungen oder Gewalt teil des Gesprächs sein. Verzichte auf Rechthaberei, das führt zu nichts, außer, dass sich der Partner schlecht fühlt.
Zuletzt ist die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, enorm wichtig. Signalisiere stets, dass du bereit bist, auf deinen Partner zuzugehen und mache Vorschläge in dieser Richtung.

Wenn ihr diese Ratschläge beim nächsten Streitgespräch umsetzt, werdet ihr sicherlich zu einem guten Ergebnis kommen.

 

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